Grit Bürgow ist promovierte Stadt- und Landschaftsgestalterin und Co-Gründerin des Reallabors ROOF WATER-FARM. Seit Gründung von aquatectura im Jahr 2002 arbeitet Grit Bürgow international zu Themen wasser- und klimasensibler Gestaltung, urbaner Farm- und Kreislaufwirtschaft in Nachbarschaften sowie multifunktionaler Infrastrukturentwicklung. Ihre internationale Expertise mit Stationen in Nord- und Südamerika, Skandinavien und der Schweiz umfasst Projektentwicklung und -management sowie Planung und Umsetzung in den Bereichen Ecological Engineering & Design, Cradle to Cradle® Design, Wassereinzugsgebietsmanagement sowie Landschafts- und Gewächshausbau und -betrieb.
Seit 2013 ist Grit Bürgow in angewandter Forschung und Lehre an der TU Berlin tätig. Bis März 2018 koordinierte sie an der TU Berlin die transdisziplinäre Auftaktforschung von ROOF WATER FARM am Fachgebiet Städtebau und Siedlungswesen. Das Projekt entwickelte sie im Rahmen ihrer Dissertation zum Thema Urbane Aquakultur und blau-grüne Infrastrukturen gemeinsam mit Partner:innen aus Forschung und Praxis. Heute ist ROOF WATER-FARM am Standort in Berlin-Kreuzberg und unweit vom Potsdamer Platz ein Reallabor der StadtManufaktur Berlin. Aquatectura verantwortet hier Betrieb und Pflege des RWF-Gewächshauses, das inzwischen internationaler Katalysator, Inkubator und Bildungsort für die Kreislaufstadt und Schwammstadt inmitten von Berlin ist. 2022 wechselte Grit Bürgow in den Transferbereich, zur StadtManufaktur Berlin – Reallaborplattform, Kooperationsinitiative und Teil der Stabsstelle Science & Society des Präsidiums der TU Berlin.
Ihr aktuelles gestalterisch-forschendes Interesse im Design, Bau und Betrieb von mobilen blau-grünen Infrastrukturen und deren partizipativer Umsetzung und neuer Betreiberkonzepte mit Schulen, Initiativen, Kunstkollektiven bis hin zu Unternehmen. Laufende Forschungs- und Transfervorhaben wie Gartenleistungen oder Bau- und Entwicklungsvorhaben der Klimaanpassung wie ClimateHOOD_CampusPARK_Charlottenburg fokussieren Stadtbausteine wie hydroponische und aquaponische Farm-Systeme von vertikal bis schwimmend kombiniert mit Regenwassernutzung und gebäudebezogenem Wasserrecycling. Zudem auch klimawirksames Stadtgrün wie urban-landschaftliche Feuchtgebiete und Mini-Moore, Dach- und Vertikalgrün bis hin zu Tiny Forests und Stadtbäumen. Weitere Partner der „Reallaborfamilie“ sind neben dem Max-Planck-Gymnasium in Berlin-Mitte, die RadBahn mit dem Testbeetfilter unterhalb der Hochbahn U1 in Berlin-Kreuzberg oder das Reallabor Essbarer Campus in Berlin-Charlottenburg.
Dr. Anja Brüll ist promovierte Umweltplanerin und Landschaftsexpertin. Seit der Mitbegründung von aquatectura arbeitet Anja Brüll international zu Themen eines regenerativen Landschaftsdesigns und integrierten Wasser-, Land- und Ressourcenmanagements, so z.B. im Rahmen der UN Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung, in europäischen Forschungsprojekten oder in der Unternehmensberatung. Als freie Mitarbeiterin und Gesellschafterin verschiedener Ingenieurs-Arbeitsgemeinschaften konnte sie zudem Erfahrungen im Projekt- und Qualitätsmanagement und in der Bauleitung sammeln. Dabei gehören auch erneuerbare Energie- und Kreislaufsysteme, wie gebäudeintegrierte Photovoltaik und Solar Aquatics zu ihrer Praxis.
Ausgehend von der Kontroverse um die Nachhaltigkeit von Bioenergie (Teller-Tank-Debatte) entwickelte Anja Brüll an der Leuphana Universität Lüneburg am Institute for Sustainability Governance im Rahmen ihrer Dissertation zum Thema nachhaltige Biomasse (Re)Produktion ein Konzept für ein Landschaftliches Qualitätsmanagement (LQM). Darin verbindet sie verschiedene wissenschaftliche und politische Ansätze – wie z.B. Naturproduktivität und (re)produktive Ökonomie mit Landschaftsfunktionen, Ökosystemleistungen und Landschaftsqualitätszielen – in einem standardisierten, adaptiven Stakeholderprozess zur Bewertung und Entwicklung nachhaltiger (Re)Produktionssysteme. Sie zeigt auf, wie die Bewirtschaftung von Biomasse als grüne Infrastruktur fungieren kann und welche zentrale Rolle „Wasser als lebendiger Akteur“ einnimmt.
Als Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur der RWTH Aachen forschte sie weiter am Thema Landschaftsgovernance im europäischen ESPON Projekt LP3LP – Landschaftspolitik für den Dreiländerpark. Seit 2015 ist Anja Brüll bei der Euregio Maas-Rhein als Koordinatorin des DREILÄNDERPARK, einer Landschaftspartnerschaft und Plattform im Grenzgebiet von Deutschland, Belgien und den Niederlanden tätig. Hier widmet sie sich der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Sinne der Europäischen Landschaftskonvention. Die Entwicklung von klimaresilienten Landschaften gemeinsam mit vielen lokalen und regionalen Akteuren im peri-urbanen Raum von Lüttich, Hasselt (BE), Maastricht (NL) und Aachen (DE) steht hier im Vordergrund. Aber auch bei anderen grenzüberschreitenden Herausforderungen, wie raumplanerischen Strategien, dem Erbe der Untergrundlandschaft oder bei der Entwicklung euregionaler und internationaler Projekte bringt Anja Brüll ihre breite Expertise ein.
Zu unserem Partnernetzwerk gehören Unternehmen, Architektur-, Planungs- und Ingenieurbüros sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen und weitere Organisationen wie:
StadtManufaktur c/o TU Berlin I WerkStadtForum Berlin I Dreiländerpark in der Euregio Maas-Rhein I HydroTower – ein Urban Farming StartUp und SpinOff unseres ROOF WATER-FARM Projektes I Ecological Engineering Network I Netzwerk Innovative Frauen I Cradle to Cradle I EPEA GmbH, hoch C Landschaftsarchitektur I Peri-urban Regions Platform Europe I Nolde & Partner Innovative Wasserkonzepte …